Ferrari logo

Leidenschaft

Die gläserne Decke zerschmettern

Die Ferrari Driver Academy hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine neue Generation weiblicher Motorsporttalente zu entdecken, unter anderem durch das Programm „FIA Girls on Track – Rising Stars“, das seit 2020 läuft
Text: Jason Barlow
Historikern dürften die Namen Maria Teresa de Filippis, die erste Frau in der Formel 1 (sie nahm 1958 und 1959 an fünf GPs teil), und Lella Lombardi, die einzige Frau, die in einem Formel-1-Rennen Punkte holte (sie belegte beim GP von Spanien 1975 den sechsten Platz), bekannt sein. Außerhalb der Formel 1 würdigen wir auch die großartige mehrfache Rallye-Weltmeisterin Michèle Mouton, die erfolgreiche IndyCar-Rennfahrerin Danica Patrick und Jutta Kleinschmidt, die als erste und einzige Frau im Jahr 2001 die härteste Rallye der Welt, die Rallye Dakar, gewann. Doch der Weg in die Spitzenklasse ist für junge Frauen nach wie vor nahezu unmöglich – eine Situation, der sich Ferrari durchaus bewusst ist. 

Aus einer Gruppe von 116 talentierten Kandidaten schafften es nur vier Fahrer in jeder Kategorie ins Finale – wo eine Reihe von Hochleistungstests auf sie warteten

Im Jahr 2020 hat das Unternehmen aus Maranello gemeinsam mit der FIA-Kommission „Frauen im Motorsport“ das vierjährige Programm „FIA Girls on Track – Rising Stars“ ins Leben gerufen. Die Ferrari Driver Academy hat sich insbesondere der Entdeckung einer neuen Generation von weiblichen Motorsporttalenten verschrieben, indem sie in Zusammenarbeit mit Deborah Mayers‘ Iron Dames langfristig Fahrerinnen in der Formel 4 unterstützt. Dass die Gewinnerinnen der ersten und dritten Saison – Maya Weug und Aurelia Nobels – weiterhin für die Ferrari Driver Academy fahren, zeugt von dem Erfolg der Initiative.   

Das vierte – und letzte – Jahr des Programms war das bisher erfolgreichste: 116 junge Frauen aus 47 verschiedenen Ländern bewarben sich um die Teilnahme. Acht Senior-Fahrerinnen (14–16 Jahre) und acht Junior-Fahrerinnen (12–14 Jahre) schafften es in ein Evaluierungs-Bootcamp, in dem sich vier Fahrerinnen pro Kategorie für das Finale in Maranello und Fiorano qualifizierten. Nach Fahrstunden in Formel-4-Autos und verschiedensten Tests zur mentalen und körperlichen Fitness gewann die Dänin Alba Hurup Larsen in der Senior- und Vanesa Silkunaite aus Litauen in den Junior-Kategorie. 


„Girls on Track – Rising Stars“ ist zum Sprungbrett für eine neue Generation von Motorsporttalenten geworden

Deborah Mayer, Präsidentin der FIA-Kommission „Frauen im Motorsport“, sagte: „Die außergewöhnliche Geschichte von ‚Girls on Track – Rising Stars‘ hat nicht nur die gläserne Decke zerschmettert, sondern auch die Träume junger, ehrgeiziger Rennfahrerinnen auf der ganzen Welt beflügelt. Mit diesem bahnbrechenden Programm hat die FIA-Kommission „Frauen im Motorsport“ talentierten jungen Fahrerinnen eine Plattform geboten, um ihr Können und ihre Entschlossenheit in einem Bereich zu zeigen, der immer noch als von Männern dominiert gilt.

„Mit der Unterstützung unserer langjährigen Partner Ferrari Driver Academy und Iron Dames haben wir maßgeblich dazu beigetragen, dass eine neue Generation von Rennfahrerinnen hervorgebracht wurde, von denen einige bereits als Vorbilder dienen und andere dazu inspirieren, ihre Ziele zu verfolgen und niemals aufzugeben.“ 


Bei der Führung der nächsten Generation weiblicher Motorsporttalente geht es um mehr als bloßes fahrerisches Talent. Die Stunden im Klassenzimmer, im Simulator und in den Werkstätten spielen eine entscheidende Rolle

Marco Matassa, Leiter der Ferrari Driver Academy, weiß um die Bedeutung des Projekts. „Wir sind sehr stolz auf das, was wir in den vier Jahren der Zusammenarbeit mit der FIA-Kommission ‚Frauen im Motorsport‘ im Rahmen des Programms ‚Girls on Track – Rising Stars‘ erreicht haben“, erklärt er. „Wir haben einen Beitrag dazu geleistet, den Motorsport zugänglicher zu machen, und wir haben drei jungen Frauen Möglichkeiten geboten, von denen zwei noch immer Teil der Ferrari Driver Academy sind.

Die Dänin Alba Hurup Larsen steigt in ein Formel-4-Auto und ist bereit für ihre nächste Herausforderung, nachdem sie an die Spitze der Ferrari-Fahrerakademie aufgestiegen ist

„Wir gratulieren Alba zu ihrem Sieg und werden ihr zusammen mit Iron Dames die Chance bieten, ihr Können in einem Formel-4-Auto unter Beweis zu stellen. Herzlichen Glückwunsch auch an Vanesa, die sich mit ihrer Entschlossenheit im Kart gegen die harte Konkurrenz durchsetzen konnte. In beiden Fällen werden wir die Entwicklung sorgfältig beobachten und prüfen, ob sich in Zukunft die Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit ergibt.“

Die Pista di Fiorano war Gastgeber für Larsen, als sie im Formel-4-Auto an ihre Grenzen ging

Auch wenn diese spezielle Initiative nun ausgelaufen ist, treten heute weltweit mehr Frauen als je zuvor im Motorsport an. Der ultimative Preis bleibt ein Platz in der Formel 1, eine große Herausforderung angesichts der kolossalen körperlichen Anforderungen, die dort an die Teilnehmer gestellt werden. Aber wenn es geschieht, und das wird es mit Sicherheit, wird Ferrari eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben.