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Leidenschaft

Hier entsteht die Zukunft

Tradition und Innovation müssen im gleichen Tempo voranschreiten. Im pulsierenden Herzen von Ferrari in Maranello erfahren wir, wie der Chief Executive Officer von Ferrari, Benedetto Vigna, die Marke in die Zukunft bringt
Text: Daniele Bresciani/Fotos: Federico Ciamei

Wenn Sie ein wunderschönes Herrenhaus irgendwo auf der Welt besuchen, wenden Sie meist als Erstes Ihr Gesicht nach oben, um die Decken, die Wandteppiche und die dekorativen Fenster zu bewundern. Wenn Ihnen dann die Geschichte dieses herrlichen Gebäudes erzählt wird, finden Sie heraus, dass seine Fundamente am selben Ort gelegt wurden, an dem einst ein wichtiges Haus gestanden hatte. 

Neue Fundamente ruhen auf alten. Und genau so ist es auch bei Ferrari seit seiner Gründung im Jahr 1947, als Enzo Ferrari einen 12-Zylinder-Rennwagen entwickelte. In Maranello basiert Innovation auf Tradition, und was heute eine Innovation ist, wird morgen selbst als Tradition betrachtet. Das ist zum Teil der Grund, warum die Bilder, die Sie auf diesen Seiten sehen, Menschen zeigen, die über dreißig Jahre hier gearbeitet haben — viele davon in den Tagen des Gründers selbst — sowie diejenigen, die vor Kurzem zu uns gekommen sind.

Von links nach rechts: Fabio Borghi, Teresa Alfano, Massimo Secchi, Andreas Dino Fisher, Anna Cerino

Aus dem gleichen Grund wurden die Fotos sowohl in den ursprünglichen Bereichen des Werks als auch in den neuen Büros aufgenommen, einschließlich derer, in denen 2025 der erste elektrische Ferrari entstehen wird. „Im Luxussegment“, so Ferrari Chief Executive Officer Benedetto Vigna, „müssen Tradition und Innovation im gleichen Tempo voranschreiten. Heute ist es jedoch wichtiger denn je, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Schlüsselelementen aufrechtzuerhalten: Wenn Sie mit Ihren Gedanken zu sehr auf die Vergangenheit fixiert sind, riskieren Sie, ängstlich und arrogant zu werden. Die Angst vor Veränderung und die Arroganz von jemandem, der, gestärkt durch seine eigene Erfahrung, davon überzeugt ist, dass er bereits alles weiß und daher keine neuen Herausforderungen sucht. Wenn Sie dagegen nur auf die Zukunft schauen, verlieren Sie Ihre Geschichte aus den Augen, die bei einer Marke wie Ferrari ein absolut nicht verhandelbarer Wert ist.“

Was meinen Sie mit „Innovation“?

„Allzu oft denkt man, dass es bei Innovation nur um Technologie oder Software geht. Das stimmt aber nicht. Es gibt auch Innovationen bei Materialien, bei der Kosteneffizienz und natürlich beim neuen Design – Dinge, die mehr als alles andere Emotionen auslösen. Und eine der Stärken von Ferrari ist seine Fähigkeit, Gefühle zu wecken. Denn das ist es, was unsere Kunden mehr als alles andere verlangen.“


Bild eins: Lorenzo Drei, Carlo Gazzotti, Emanuele Barbera, Federica Schiapparelli, Claudio Bertanti, Ilaria Isidori. Bild zwei: Carlo Garuti, Maria Staffiere, Clemente Guazzo. Bild drei: Gian Luca Venturelli, Paolo Damiani, Stefano Vandelli, Flavia Bruni, Luca Gironi, Vittorio Argentino. Bild vier: Marcello Baldelli, Anas Gamraoui, Alessandro Marchetti, Caterina Sodi, Fabrizio Quattrini, Patrizia Leonesi

Und wie erreichen Sie dieses Ziel?

„Zuallererst, indem wir nie aufhören zu lernen. Denken Sie nur an die berühmte Redensart: ‚Es gibt nichts Neues unter der Sonne.‘ Sie besagt, dass die Lösungen für die Probleme von heute oft in der Vergangenheit zu finden sind. Weil die menschlichen Bedürfnisse im Grunde seit Jahrhunderten unverändert sind und es an uns liegt, sie zu befriedigen, indem wir das Wissen von heute anwenden. Oder indem wir unser Know-how erweitern.“

Wie?

„Ein Klischee, mit dem es aufzuräumen gilt, ist das über das Genie, das ganz alleine arbeitet und mitten in der Nacht aufwacht und die Lösung für das Problem gefunden hat. Ich bin überzeugt, dass Teamarbeit und kontinuierlicher Austausch viel wichtiger sind. Indem wir miteinander sprechen und einander zuhören, können wir neue Prozesse aktivieren und eine Lösung oder zumindest eine Verbesserung finden. Einfach ausgedrückt, Sie wachen morgens nicht mit dem Ziel auf, eine erfolgreiche neue Idee zu haben: Sie kommt, wenn sie kommt.“

Von links nach rechts: Alberto Uguzzoni, Francesca Zerbini, Camilla Salvatore, Francesco Baschieri, Fabrizio Ciocci

Was muss bei dieser Suche immer beachtet werden?

„Die Menschen. Und ihr Wunsch und ihre Fähigkeit, Emotionen zu spüren. Mit den Augen, mit den Ohren, mit dem ganzen Körper. Sobald dieses Ziel klar ist, müssen wir darüber nachdenken, wie wir es erreichen können. Zuallererst, indem wir zusammenarbeiten, miteinander reden und uns austauschen. Mit einem Auge müssen wir in die Vergangenheit und mit dem anderen in die Zukunft schauen und dabei ein Gleichgewicht zwischen dem Bewusstsein des Wissens und der Angst vor dem Neuen aufrechterhalten. Und an diesem Punkt ist es das Gehirn, das — wenn wir ihm die Zeit zum Nachdenken geben — zusammenfassen muss, was wir auf der einen Seite sehen und was wir auf der anderen wollen. Was neu ist, hat seine Wurzeln in der Geschichte. Das ist der Humanismus der Technologie.“


Titelbild, aufgenommen auf der Baustelle des neuen Handels- und Marketingbüros. Von links nach rechts: Alessandro Tedeschini, Antonella Leoni, Matteo Allegri, Federica Garghetti

16 gennaio, 2024