Michael Schumacher verbrachte während der Entwicklung des Wagens lange Zeit mit Tests des 430 Scuderia, wobei er die Methode, die ihn über viele Jahre hinweg auf Rennstrecken in aller Welt so einzigartige machte, sorgfältig umsetzen konnte.
Michael Schumacher verbrachte während der Entwicklung des Wagens lange Zeit mit Tests des 430 Scuderia, wobei er die Methode, die ihn über viele Jahre hinweg auf Rennstrecken in aller Welt so einzigartige machte, sorgfältig umsetzen konnte. Die richtigen Zutaten standen bereit: ein leichter und leistungsfähiger Wagen, komfortabel und ergonomisch, mit einem atemberaubenden Gewichts-Leistungs-Verhältnis; Bodeneffekt-Aerodynamik, die den Wagen bei höheren Geschwindigkeiten noch effektiver machen; kraftvolles und reaktionsschnelles Bremsen, das durch die Bremssättel und die Carbon-Keramik-Scheiben gewährleistet wird, und vor allem das am Lenkrad angebrachte Manettino, über das der Fahrer die Einstellungen des Wagens nach seinen Anforderungen regulieren kann. Im Laufe seiner Karriere war die Entwicklungsarbeit, die der siebenmalige Weltmeister gemeinsam mit den Ingenieuren und Elektronikern der Scuderia vorgenommen hat, einer der ausschlaggebenden Gründe für seinen außerordentlichen Erfolg auf der Rennstrecke.
Schumachers Anregungen hatten zudem auch enormen Einfluss auf die Entwicklung der Ferrari Formel 1-Lenkräder in den vergangenen Jahren.
Wenn man ihn am Steuer des 430 Scuderia auf dem alten Nürburgring sah, wusste man sofort nach was er suchte, als er kontinuierlich Einstellungen der Kontrollinstrumente vornahm, um Schaltzeiten, Aufhängung und Stabilität zu koordinieren.
Diese Modell konnte somit während seiner Entwicklung vom unvergleichlichen Feingefühl dieses Ausnahmefahrers profitieren. Diese Erlebnis steht nun allen zur Verfügung.
Das Konzept des 430 Scuderia und seiner gesteigerten Leistung sowie verbesserten Dynamik hatte zur Folge, dass zahlreiche Details im Inneren des Wagens und stilistische Details an seiner Karosserie überarbeitet wurden. Ziel war es ein Modell zu schaffen, das direkt vom F430 Projekt abstammte, wobei stilistische Elemente verwendet wurden, welche die Anforderungen hinsichtlich aerodynamischer Effizienz, die einem Wagen, der für ein Höchstmaß an Leistung ausgelegt wurde, innewohnen müssen.
Besondere Modifizierungen wurden an der Karosserie des Wagens vorgenommen, was sich bedeutend auf den Abtrieb auswirkte. Der 430 Scuderia verfügt über größere und neu gestaltete Lufteinlässe an der Front, die mit einem weitmaschigen Metallgitter versehen sind. Tests im Windkanal halfen dabei das untere Profil des Wagens neu zu gestalten, wobei hier die Stoßstangen und der Frontspoiler betroffen waren. Damit konnte der Abtrieb sowohl an der Front als auch am Heck gesteigert werden.
Die seitlichen größeren Lufteinlässe wurden ebenfalls neu gestaltet. Von großer Bedeutung ist aber auch der neue Auftritt des Wagens mit in Grau gehaltenen Details, die dem Kühlergrill und dem mittleren Bereich der Front, den Frontscheinwerfern, den Radverkleidungen und den Rennstreifen (Sonderausstattung), welche die Länge des Wagens zur Geltung bringen, größere Bedeutung zukommen lassen. Der Gesamteindruck ist der einer ausgewogenen Lackierung, die der Motorsportausrichtung des Wagens entspricht.
Das seitliche Profil unterstreicht die Modifizierungen des Wagens. Der 430 Scuderia liegt um 15 Millimeter niedriger als der F430. Die neu gestalteten Frontschweller mit größeren Lufteinlässen hin zum Motorraum und die neuen Radverkleidungen mit einem leichteren und funktionelleren Design leisten einen weiteren Beitrag. Neue Rückspiegel aus Kohlefaser runden die Designfeatures ab, die vor allem auch auf eine Gewichtsreduzierung des Wagens abzielen. Das Heck des Wagens weist ebenfalls einige besondere aerodynamische Details auf: den Heckspoiler mit seinem auffallenden Profil und den Heckdiffusor, der zur Verbesserung seiner Effizienz und zum Ausgleich des durch das neue Design der Front erzielten Abtriebs vollkommen neu gestaltet wurde. In der neu gestalteten Heckstoßstange befinden sich die weit oben sitzenden Endauspuffrohre, die sich an den Ausführungen inspirieren, die in den Ferrari Challenge Rennen erfolgreich mit dem F430 Challenge Rennwagen zum Einsatz kommen.
Sorgfältige Forschungsarbeit im Bereich der Gewichtsreduzierung führte zum Einsatz von Kohlefaser in zahlreichen Bereichen des Wagens. So wurden der Einlasskrümmer, die Abscheider und die Luftfilterboxen sowie zahlreiche andere Teile des Wagens aus Kohlefaser gefertigt.
Der Stil des Interieurs ist typisch für einen Rennwagen und zielt auf Gewichtsreduzierung ab, wobei spezielle Hightech-Materialien zum Einsatz kommen. Der Mitteltunnel wurde speziell gestaltet und aus Kohlefaser gefertigt, ebenso wie die Türverkleidungen.
Der Boden im Fußraum ist aus anti-rutsch Aluminium und einigen unverkleideten Metallteilen gefertigt, um die Karosserie zu enthüllen. Die Sitze sind vollkommen neu und für besonderen Halt auch unter extremen Fahrbedingungen geformt. Das Instrumentendisplay ist funktionell gestaltet und verfügt über ein eigenes, spezielles Grafikdesign. Das gesamte Interieur sowie die Polsterung sind aus “3D” und Hightech-Fasern Alcantara® gefertigt. Der neue “Super Racing” Sitz muss hierbei jedoch besondere Erwähnung finden.
Das in das Getriebe integrierte E-Diff ist zweifellos das bedeutendste Detail, das den 430 Scuderia einem Rennwagen so nach wie möglich bringt. Diese Vorrichtung wird seit vielen Jahren in der Formel 1 eingesetzt, wobei es dort auch mit dem Stabilitätskontrollsystem der Rennwagen verbunden ist. Nach dem F430 ist der 430 Scuderia der erste Hochleistungssportwagen mit Straßenzulassung, der mit einem elektronisch gesteuerten Differential ausgestattet ist. Das Drehmoment wird dabei intelligent an die Antriebsräder verteilt, wobei hydraulische Kupplungsscheiben und ihre entsprechenden Gegenscheiben zum Einsatz kommen. Dies geschieht direkt entsprechend den Fahrverhältnissen (Winkel des Gaspedals, Lenkwinkel, Richtungswechselgeschwindigkeit, Unterschied der Radumdrehungen) indem die Kraft über die Achse je nach Anforderung verteilt wird, um die Leistung, die Richtungsstabilität, die aktive Sicherheit und das Fahrvergnügen konstant zu halten. Das vollkommen in die anderen Systemen des Wagens (Triebwerk, F1-GEtriebe, CST, ABS, elektronisches Aufhängungssystem und F1- Trac) integrierte E-Diff ermöglicht es den Setup über das auf dem Lenkrad angebrachte Manettino den Anforderungen des Fahrers und den Fahrbahnoberflächenbedingungen anzupassen.
Wie das E-Diff so stammt auch das F1-Trac Traktionskontrollsystem direkt aus der mit den Formel 1-Rennwagen gesammelten Erfahrungen. Dieses System gestattet auch weniger erfahrenen Fahrern den Wagen bezüglich Kurvenfahrten, Sicherheit und Stabilität „am Limit“ zu bewegen. Das F1-Trac Traktionskontrollsystem wurde zum ersten Mal in einem Straßenwagen mit dem Ferrari 599 GTB Fiorano präsentiert. Es arbeitet schneller und präziser als herkömmliche Kontrollsysteme und ermöglicht konstante Anpassung des Drehmoments, um sicherzustellen, dass die gewünschte Fahrlinie eingehalten wird. Das System ist in der Lage das größtmögliche Traktionsniveau zu abzuschätzen, wobei kontinuierlich die relativen Radgeschwindigkeiten gemessen werden und eine sich selbst anpassende Systemfunktionslogik zum Einsatz kommt. Durch einen Abgleich eines im Kontrollsystem gespeicherten Modell der Fahrzeugdynamik optimiert das F1-Trac die Übertragung des Drehmoments, um ein Höchstmaß an Effizienz der Leistungsübertragung an die Räder sicherzustellen.
F1-SuperFast2 ist die neueste Entwicklung im Bereich der F1-Schaltung, die in sämtlichen Modellen des Hauses Ferrari zum Einsatz kommt. Die Reduzierung der Schaltzeiten – die sich in der Unterbrechung der Beschleunigung ausdrücken und berechnet werden (nicht nur in der Zeit, die benötigt wird, um einen neuen Gang zu wählen) – basiert auf dem Konzept der “Parallelisierung” der Zeiten, die für die folgenden Operationen notwendig sind:
- Drehmoment kappen und Auskuppeln;
- Lösen, Auswählen und Gang einlegen;
- Einkuppeln und Drehmoment liefern.
Im Unterschied zum in bereits in anderen Ferrari Modellen genutzten Manettino trägt es im 430 Scuderia den Namen “Racing manettino”. Damit eignet es sich besonders zum schnellen und sportlichen Fahren auf Rennstrecken und bietet mehr Möglichkeiten die Einstellungen der elektronischen Parameter vorzunehmen. Im Vergleich zum F430 wurde am Manettino des 430 Scuderia das ICE Setting entfernt und das CT Setting bevorzugt, das lediglich die Traktionskontrolle deaktiviert, während die Stabilitätskontrolle aktiviert bleibt.
Das Bremssystem des 430 Scuderia mit größeren Carbon-Keramik Bremsscheiben wurde speziell entworfen, um die gesteigerte Leistung des Wagens widerzuspiegeln. Hierzu war eine allumfassende Steigerung der Bremsleistung im Vergleich zum F430 notwendig.
Das Bremspedalgefühl wurde für sämtliche Fahrbedingungen verbessert, wobei das Bremssystem auch in Extremsituationen auf der Rennstrecke konstante Leistung bietet. Die Eigenschaften des Carbon-Keramik-Materials (CCM) stellen sicher, dass auch bei Höchstbelastung keinerlei Vibrationen auftreten, im Gegensatz zu herkömmlichen Bremssystemen, die unter Volllast an Vibrationen leiden.
Der Klang des Motors und der Abgasanlage ist eines der charakteristischsten Merkmale sämtlicher Wagen des Hauses Ferrari. Dieser Sound war stets ein entscheidender Faktor wenn es darum ging ein enges Verhältnis zwischen dem Wagen und dem Fahrer herzustellen und das Fahrvergnügen zu steigern.
Dies wird erreicht indem dem Niveau und der Qualität des Klangs erhebliche Aufmerksamkeit zuteil wird, um sicherzustellen, dass in sämtlichen Situationen der Geräuschpegel stets auf einem angenehmen Level liegt. Hierbei kommen spezielle fortschrittliche Berechnungsvorrichtungen und virtuelle Simulatoren zum Einsatz, die an den Lufteinlässen, der Abgasanlage und den Soundproofing-Funktionen arbeiten. Spezielle Vorrichtungen, so genannte Resounder, wurden in die Lufteinlasssysteme integriert, um den Klang des Triebwerks zu modulieren und zu betonen, wobei die Abgasanlage mit hohen Auspuffrohren direkt aus dem F430 Challenge und dem F430 stammt.
Wie der F430 so kommen auch im F430 Scuderia so genannte Bypass-Ventile mit regelbarem Aufbau zum Einsatz. Dieses System wurde speziell in Bezug auf die akustischen Ziele dieses Wagens verbessert. Der Motorensound kann klar im Wageninneren vernommen werden. Er wird besonders stark und belebend, wenn der Fahrer das Gaspedal kräftig tritt, wenn der Sound von Ein- und Auslass zu dominieren beginnt.