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Spezialkräfte

06 giugno 2016

Text Niki Faulkner

Wir haben einen Berufskraftfahrer gebeten, den neuen Ferrari California T HS zu testen.


Um ehrlich zu sein, sind mir Sportwagen lieber als Grand Tourer. Das liegt am Job, nehme ich an. Also war ich fasziniert von der Idee, den neuen California T HS (Handling Speciale) zu testen.

 

Immerhin ist dies ein Ferrari mit einer verbesserten Handling-Package-Option, der noch sportlicher zu sein verspricht. Weshalb der Auspuff einen neu gestalteten Schalldämpfer bekommt, der die Lautstärke um 3 dB erhöht, während die Federung geschickt überarbeitet wurde.

 

Es gibt auch subtile Änderungen am Exterieur. Der Frontgrill hat eine matte Oberfläche, ebenso wie der Heckdiffusor mit den mattschwarzen Endrohren. Das Heck sieht mit dem schwarzen Auspuff und den mattschwarzen Vertikalen des Heckdiffusors definierter und sportlicher aus.

 

Im Inneren fühlt man sich sofort wohl und weiß genau, wo alle Bedienelemente sind. In wenigen Sekunden hat man die perfekte Fahrposition gefunden, das Telefon mit dem Mediensystem verbunden und die faltbaren Hardtops abgesenkt. Ergonomisch, aber auch sehr stylisch. 

Der Manettino am Lenkrad ist mein Lieblings-Schalter. Setup und Einstellungen des Autos kann man mit einem einfachen Dreh von „Komfort“ auf „Sport“ (oder „CST Off“ für die Art des Fahrens, mit dem ich mein Brot verdiene) ändern.

 

Sobald man die Start-Taste auf dem Lenkrad drückt, bemerkt man sofort, wie das Auto mit einem tieferen, aggressiveren Ton erwacht. Dies liegt am überarbeiteten Auspuff des HS, seiner Geometrie und seinen Schalldämpfern mit zwei Hauptleitungen. Es klingt alles schroffer, gezielter.

 

Der Motor liefert dieselben 553 PS Leistung und 755 Nm Drehmoment wie sonst auch, das an sich ist schon beeindruckend, aber der Sound, wenn beim Schalten durch die Gänge die Drehzahl steigt und der Auspuff „bellt“, ist sensationell. 

Dies ist eines jener Autos, bei dem man nur deshalb den Gang wechselt, um dieses wunderschöne Grummeln, Knattern und Brummen zu hören.

 

Meine Aufgabe besteht in der Regel darin, ein Auto an seine Grenzen – oder oft darüber hinaus – zu bringen, und ich habe das Glück, auf einer gesperrten Straße zu sein. In den ersten paar Kurven lasse ich den Manettino im „Sport“-Modus, und der Kurvengrip ist auf Anhieb beeindruckend.

 

Es gibt kein Untersteuern und die Federung hat das Wanken sehr geschickt im Griff. Wenn man wieder Gas gibt, kann man fühlen, wie sich das Heck senkt, den angetriebenen Rädern Leistung zuführt und einen dazu ermutigt, immer noch härter aus der Kurve heraus zu beschleunigen. 

 

In der Kurvenmitte hat man etwas mehr Lenkung für ein besseres Fahrgefühl und eine präzisere Steuerung. Aber immer noch sehr komfortabel. 

Der California T Handling Speciale ist ideal für Fahrer, die landschaftlich schöne Strecken mögen und Spaß haben wollen, sich aber auch auf der Autobahn oder im Stadtverkehr ein unkompliziertes Auto wünschen.

 

Ja, Getriebe, Auspuff und Dämpfung sind wirklich ausgeklügelt, aber darüber brauchen Sie sich nicht allzu viele Sorgen zu machen. Konzentrieren Sie sich stattdessen lieber darauf, die Resultate dieser cleveren Arbeiten zu genießen. Immerhin ist es genau das, wofür dieser Ferrari gebaut wurde: Genuss.