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Rennen

Die Talentschmiede

Die Entdeckung und Förderung zukünftiger Formel-1-Stars ist das oberste Ziel der Ferrari Driver Academy. Die sorgfältig ausgewählten jungen Rennfahrer stammen aus aller Welt und konnten dieses Jahr einen Europameistertitel sowie verschiedene Podestplätze gewinnen, was die Hoffnung auf eine große Zukunft schürt
Fotos: Mattia Balsamini

Als Dino Beganovic beim vorletzten Rennen der Formula Regional European Championship in Mugello ins Ziel fuhr, war ihm der Titel 2022 bereits gewiss – nach einer beeindruckenden Saison.

Der Fahrer der Ferrari Driver Academy hatte die Gesamtwertung von Beginn an angeführt, vom ersten Rennen in Monza im April bis hin zum letzten in Mugello am vierten Oktoberwochenende. In seiner erst zweiten Saison in dieser Kategorie konnte der 18-jährige Schwede 4 Siege und 7 Podestplätze einfahren.



Die jungen Fahrer der Akademie hatten 2022 ein vielversprechendes Jahr mit großen Hoffnungen auf ein noch erfolgreicheres Jahr 23. Allerdings müssen sie ihr Studium noch abschließen

Der richtige „Umgang mit den Erwartungen“ ist eine der schwierigsten Aufgaben der Ferrari Driver Academy, denn die jungen Schützlinge sollen nicht überfordert werden. Doch FDA Engineer Alessandro Vantini kann die Begeisterung in seiner Stimme nicht verbergen, wenn er erklärt: „Dino ist sicherlich einer, den man im Blick haben sollte."

Der junge Schwede hatte bereits im Jahr 2021 seine Schnelligkeit unter Beweis gestellt. Für Vantini waren jedoch die harten Trainingskilometer während des Wintertrainings im letzten Jahr der Schlüssel zum Erfolg.

„Er konnte sein Auto besser kennenlernen, sich auf die Rennen vorbereiten und frühere Rennen analysieren. Außerdem war er zu Beginn der Saison bereits in Topform.“ Beganovic hat sich körperlich weiterentwickelt, er ist jetzt 1,83 Meter groß und wiegt 68 Kilo. „Und auch geistig“, ergänzt Vantini. Das schlechte Abschneiden in Ungarn Anfang Juli hätte seine Saison negativ beeinflussen können. „Aber stattdessen hat er sich wieder aufgerappelt und das nächste Rennen in Belgien gewonnen.“

Nächstes Jahr wird Dino in die Formel-3-Meisterschaft aufsteigen, was zeigt, dass die Ferrari Driver Academy an seine Fähigkeiten glaubt.


Mehrere FDA-Fahrer werden nun für die nächste Saison von der Formel 3 in die Formel 2 aufsteigen, darunter der 17-jährige Brite Oliver Bearman und Arthur Leclerc

Im Rückblick auf die Saison 2022 zeigt sich Marco Matassa, Head of FDA, „relativ zufrieden“ und bezeichnet den Titelgewinn in der Formula Regional European Championship sowie die Podestplätze in allen Kategorien „als einen Schritt nach vorn gegenüber 2021“.

Er hebt einige Höhepunkte der FDA-Saison 2022 hervor. Der 16-jährige Australier James Wharton, das „Baby“ der Gruppe, zeigte in der italienischen Formel-4-Meisterschaft eine konstante Leistung und „könnte im nächsten Jahr zu einem Mitfavoriten werden“.

Sein Teamkollege, der 17-jährige Brasilianer Rafael Camara, belegte einen beachtenswerten dritten Platz in der Meisterschaft und wurde in der entsprechenden Serie in Deutschland als „bester Rookie“ ausgezeichnet. 

Hinter den Kulissen war der 23-jährige israelische Fahrer Robert Shwartzman als offizieller Testfahrer bei den GPs von Austin und Abu Dhabi im Einsatz – und ist damit der 112. Ferrari-Fahrer, der an einem Formel-1-Rennen teilnimmt. Maya Weug, eine von zwei Rennfahrerinnen im aktuellen FDA-Aufgebot, wird besonders gelobt. Die achtzehnjährige Niederländerin, die erst ihre zweite Saison fährt, hat sich sofort in das Team integriert.  „Sie ist das perfekte Beispiel für alle anderen“, schwärmt Matassa, „wegen ihres Engagements, ihrer Professionalität, ihres Verhaltens und auch wegen ihres Umgangs mit den Medien.“


Der Leiter der FDA, Marco Matassa, gratuliert seinem jungen Fahrer Dino Beganovic, nachdem er die europäische Formel-Regionalmeisterschaft 2022 gewonnen hat

Arthur Leclerc hatte in seiner zweiten Saison in der F3 mit verschiedenen Unterbrechungen durch rote Flaggen und Unfällen zu kämpfen. „Aber er hat einmal mehr bewiesen, dass er Tempo zeigen kann“, sagt Matassa. „Er hat einige großartige Aufholjagden hingelegt und einige aggressive Überholmanöver gestartet. Insgesamt konnte er sein Renntalent unter Beweis stellen.“

Der britische Fahrer Oliver Bearman, 17 Jahre, schaffte es in der Formel 3 auf einen beachtlichen dritten Platz. „Vor zwei Jahren“, so der Leiter der FDA, „war Oliver bei der italienischen und der deutschen Formel-4-Meisterschaft dabei. Angesichts der Tatsache, dass er aus Großbritannien stammt, war seine Entscheidung für Maranello für uns eine kleine Sensation. Sein dritter Platz in seiner allerersten Formel-3-Saison zeigt seine kontinuierlichen Fortschritte.“ Sowohl Leclerc als auch Bearman werden in der nächsten Saison in die Formel 2 aufsteigen.

Die Ferrari Driver Academy bemüht sich sehr darum, den vielversprechenden jungen Talenten ein Teamethos zu vermitteln. Viele von ihnen sind weit von ihrer Familie und Heimat entfernt, um ihren Traum zu erfüllen, Formel-1-Pilot oder Pilotin zu werden. Daneben geht ihre schulische Ausbildung weiter. Vor Kurzem war Matassa in der Nähe von Modena unterwegs. Jene hübsche Stadt in der Emilia-Romagna, die mit der Geschichte von Ferrari wie keine andere verbunden ist. Er bog um eine Ecke und machte eine Entdeckung, die sein Herz hüpfen ließ: Das gesamte Team der Ferrari Driver Academy saß gemeinsam in einer Bar und genoss einen Aperitif, um den Abend einzuläuten. Die Ferrari Driver Academy ist wie eine Familie und hält zusammen – auf der Rennstrecke und in der Freizeit.