Die 1000 Miglia Ferrari Tribute ist zu Ende gegangen. Über 120 moderne springende Pferde ließen in vier Tagen fast 2.000 km und 250 Gemeinden quer und längs durch Italien hinter sich.
Sehen Sie, wie der Ferrari Tribute der 1000 Miglia huldigt
Großteils folgt die Route dem Weg jener Wagemutigen des vergangenen Jahrhunderts, die es sich nicht nehmen ließen, eine Runde durch Italien in weniger als 24 Stunden zu drehen. In den Nachkriegsjahren der Mille Miglia gewann Ferrari acht von elf Rennen und brachte im Zuge dessen eine Reihe an legendären Rennwagen heraus, angefangen beim 166 S im Jahre 1948 bis zum 315 S im Jahre 1957. Letzterer wurde von Piero Taruffi gefahren, der 1596 km in zehn Stunden, 27 Minuten und 47 Sekunden zurücklegte.
Über 120 moderne Ferraris nahmen an der 2000 km langen Fahrt durch Italien teil, die in Brescia begann und endete
Heute dauert die Reise etwas länger: An vier Tagen kann man die Straßen und Landschaften genießen, die die Mille Miglia zu dem machten, was Enzo Ferrari selbst als „das schönste Rennen der Welt“ bezeichnete. Und in diesem Jahr wurden die Oldtimer-Besitzer erstmals von zwei Mitarbeiterinnen unterstützt: Ermanna Reggiani und Simona Bertolini nahmen ihren Platz im „technisch-betrieblichen“ Support-Team der Classiche-Werkstatt ein.
Die Parade der „Cavallini Rampanti“ begann auf der Piazza Cappelletti in Brescia und führte in die üppig bewachsene Küstenstadt Cervia, das Etappenziel des ersten Tages. Auf dem Weg machte sie in Desenzano del Garda Halt, einem am größten See Italiens – am Gardasee – gelegenen Ort. Anschließend zog sie durch den Gartenpark von Sigurtà und endete unter den langen, angenehm kühlen, von Bäumen gesäumten Alleen von Milano Marittima an der Adriaküste.
In der Oldtimer-Sammlung schlossen sich mehrere ikonische springende Pferde der 1000 Miglia an
Am zweiten Tag stand die Fahrt nach Rom an – mit fast allen Herausforderungen, die italienische Straßen zu bieten haben: aufregende Serpentinen hinauf nach San Marino und dann die Abfahrt nach Rom durch die wunderschöne Landschaft von Urbino, Gubbio und Norcia. Nach einem ganzen Tag voller Fahrerlebnisse und einer Parade in der Via Vento stiegen die Piloten früh ins Bett und ebenso früh wieder aus dem Bett. Auf den ruhigen morgendlichen Straßen Roms hallte der majestätische Klang von fast 50 Jahren Ferrari-Geschichte wider, angefangen beim 330 GTC von 1967 über einen F40 von 1989 bis hin zu einem SF90 Stradale von 2022 (und dazwischen nahezu jedes erdenkliche moderne Cavallino Rampante).
Ein Ferrari SF90 Spider auf den Straßen der historischen Route der Mille Miglia
Tag drei war ein monumentales Unterfangen, auf das Taruffi stolz gewesen wäre: eine 500 km lange Fahrt durch das Herz Italiens, mit einer Mittagspause in der mittelalterlichen Stadt Siena, bevor es über Florenz und die Ferrari-Hochburg Modena zum Endziel Parma ging. So blieben am letzten Tag nur mehr die Rückfahrt nach Brescia und die Parade auf der Viale Venezia, die stets den Abschluss einer historischen Tradition bildete, die 1927 begann und dank engagierten, leidenschaftlichen und begeisterten Ferrari-Besitzern auf der ganzen Welt bis heute andauert.