Rom 1947: der erste 100%-Sieg von Ferrari

24 April 2019

1947 ist ein Schlüsseljahr in der Geschichte der Scuderia Ferrari. Das von Enzo 1929 gegründete Team wird zum Hersteller: So endet also die Partnerschaft mit Alfa Romeo, die sogar in die Satzung der Gesellschaft aufgenommen worden war, und Ferrari schickt die in Maranello hergestellten Fahrzeuge unter den Insignien des Cavallino Rampante ins Rennen. Zuallererst den 125 S. Die Idee zum ersten Ferrari entsteht unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, Mitte 1945, als Enzo Gioacchino Colombo damit beauftragt, ein völlig innovatives Fahrzeug zu entwerfen. Das Ziel? Natürlich die Alfa Romeos zu schlagen. 

Das Herz des Autos ist für Enzo Ferrari stets der Motor. Deshalb wird schon bei diesem ersten Projekt größte Sorgfalt auf dessen Definition verwendet: Die Wahl fällt auf eine 12-Zylinder-Architektur, die für großartige Leistungen unerlässlich ist. Das Kennkürzel des Motors, 125, steht für den Hubraum des einzelnen Zylinders: Multipliziert man 125 mit 12, ergibt sich der tatsächliche Hubraum des Motors, knapp 1.500 ccm. Die ersten Brüller ertönen am 12. März 1947 zwischen Maranello und Formigine: Der 125, noch ohne Karosserie, wird gestartet und das Abenteuer Ferrari hat begonnen.

Zwei Monate später, am 11. Mai 1947, folgt der erste Renneinsatz auf der Strecke von Piacenza: Der 125 S (das S steht für die Karosserie vom Typ Sport) führt das Rennen an, bis er wegen eines Defekts an der Benzinpumpe aufgeben muss. Ein „vielversprechender Misserfolg“, so Enzo Ferrari. Aber der erste 100%-Sieg von Ferrari ist nahe. Schon wenige Tage später ist es soweit: Am 25. Mai 1947 findet der Große Preis von Rom auf der Rennstrecke um die Caracalla-Thermen statt. Franco Cortese führt den 125 S zum Sieg, indem er 40 Runden, insgesamt 137,6 Kilometer, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 88,5 km/h fährt. Ferrari schlägt den Maserati von Guido Barbieri um mehr als zehn Sekunden und hängt den Stanguellini von Guido Scagliarini um eine Runde ab.

In jenem Jahr sollten noch sechs weitere Siege folgen. So zum Beispiel beim Rennen in Parma mit Tazio Nuvolari am Steuer.