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Erinnerungen an den 365 GTB4 Daytona

Das letzte Flaggschiff-Supercar mit Frontmotor von Ferrari wurde diesen Monat vor 55 Jahren auf dem Pariser Autosalon präsentiert. Sein Vermächtnis dauert bis heute an – mit dem Ferrari Daytona SP3 der Icona-Serie

Er wurde im Oktober vor fast genau 55 Jahren auf dem Pariser Autosalon vorgestellt – auf dem auch viele andere spektakuläre Ferraris enthüllt wurden – und ist nach wie vor der Klassiker unter den Ferraris mit V12-Frontmotor.

Der inoffizielle Spitzname des 365 GTB4 ist eine Hommage an Ferraris historischen Dreifachsieg beim 24-Stunden-Rennen von Daytona im Jahre 1967. Den gleichen berühmten Namen trägt nun auch der neue Ferrari Daytona SP3 mit V12-Heckmittelmotor, der zweite Wagen der limitierten Icona-Serie von Ferrari. 

Sehen Sie sich die Geschichte des 365 GTB4 an, der auf dem Pariser Autosalon debütierte und weltweite Anerkennung fand

Der 365 GTB4 hatte einen ikonischen Look. Seine gewaltige Motorhaube betonte die Leistung des darunterliegenden V12-Motors. Dieser war ein mächtiges Ungetüm und glich eher einem muskulösen Schlachtross als einem ungezügelten Pony. Der Colombo V2 verfügte über 4,4 Liter gegenüber den 3,3 Litern des vorherigen 275 GTB4. Die sanften, poetischen Linien des 275 GTB4 waren zu einem muskulösen Keil geformt worden. Das kurze, scharfe Heck betonte die Länge der Nase noch zusätzlich. Dieses Auto wurde von seinem Frontmotor und seinem Leistungsversprechen dominiert.

Als schnellster Straßen-Ferrari seiner Zeit war der 365 GTB4 eine logische (und erfolgreiche) Wahl für die Rennstrecke

Und das hat es auch gehalten. Die maximale Leistung betrug 352 PS und die Höchstgeschwindigkeit 280 km/h – es war mit Abstand das schnellste Ferrari-Straßenauto, das es bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hatte. Obwohl sich der Daytona dem aufkommenden Trend zu Supercars widersetzte, bei denen der Motoren hinter dem Fahrer platziert wurde, galt er in Bezug auf Handling und Berechenbarkeit gegenüber seinen Konkurrenten mit Heckmittelmotor im Allgemeinen als überlegen. Dazu trug auch eindeutig die optimale Gewichtsverteilung bei, die durch die hintere Transaxle und den größtenteils hinter der Vorderachse platzierten V12-Motor unterstützt wurde. 

Der Beweis dafür ist, dass er ein extrem erfolgreicher Sportrennwagen werden würde. Die Rennversionen holten sich in ihrer Klasse 1972, 1973 und 1974 den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Noch 1979 – sechs Jahre nach Produktionseinstellung – belegte ein Daytona beim 24-Stunden-Rennen von Daytona den zweiten Platz.


Es sollte der letzte neue Sportwagen mit 12 Zylindern sein, den Ferrari ankündigte, bevor sich Fiat 1969 mit 40 Prozent beteiligte. Dieses Auto war maßgeblich für den boomenden nordamerikanischen Markt bestimmt: Es war größer, kräftiger und imposanter als frühere Berlinettas und fuhr sich auf einem kalifornischen Boulevard genauso gut wie auf einem Alpenpass (obwohl es für Letzteres bestens geeignet war). 

Sein Stil war ungewöhnlich. Es hatte eher die Form eines kantigen Keils als die einer formschönen Skulptur und verfügte sogar über eine markante, über die gesamte Breite reichende Plexiglasleiste, hinter der sich die vier Scheinwerfer befanden. Das Design stammte von Pininfarina, obwohl es sich von vorherigen Projekten von Unternehmens völlig unterschied. Chefdesigner war der legendäre Leonardo Fioravanti, der auch den Dino 206 und 246 entworfen hatte, sowie den Wagen, der 1973 den Daytona ersetzen sollte – den 365 GT4 BB „Boxer“ mit Heckmittelmotor. Seine beeindruckende Liste großartiger Ferraris umfasst auch den 308 GTB, den 328 GTB und den GTO. Er selbst sagt, dass der Daytona sein Favorit sei.

Eine spätere Spider-Version, der 365 GTS4, war eindeutig für die US-Westküste bestimmt, wo es genügend wohlhabende Käufer gab, um den Preis zu rechtfertigen, und genug Sonnenschein, um das Faltdach zu rechtfertigen. 

Fünfundfünfzig Jahre nach der Einführung des 365 GTB4 lebt das „Daytona“-Emblem durch den Ferrari Daytona SP3 weiter, der wiederum passenderweise von einem V12 angetrieben wird

Der Daytona war natürlich nicht der erste Ferrari, der einen amerikanischen Namen trug. Der 340 America feierte 1950 sein Debüt, der erste Superamerica war der 410 im Jahre 1955, und die Plakette des Ferrari California geht auf das Jahr 1957 zurück. 

Der Name Daytona mag bei dem 365 GTB4 inoffiziell gewesen sein. Der neue Ferrari Daytona SP3 ist dagegen eine klare und offizielle Hommage an die Sportrennwagen mit V12-Heckmittelmotor, mit denen Ferrari 1967 einen der größten Sportwagensiege erzielte.