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Leidenschaft

Inside The Factory: Die Gießerei

In einer neuen Serie zur Feier von 75 Jahren technologischer Innovation werfen wir einen exklusiven Blick durch die Tore in Maranello, um zu sehen, was es braucht, um einen Ferrari zu bauen
Text: Ross Brown
Filmeditor: Oliver McIntyre

Es ist eine schweißtreibende Arbeit, aber die Männer und Frauen, die in der Ferrari-Gießerei arbeiten, sind sehr stolz auf die Fähigkeiten und Techniken, mit denen sie massive Aluminiumbarren in Hochleistungskomponenten für den Rennsport verwandeln. 


Die Technologie hat sich im Laufe der Jahre verbessert, aber sie sind und bleiben Handwerker, die ihre Hände, ihre Augen und letztlich ihr Urteilsvermögen einsetzen, um sicherzustellen, dass jedes Bauteil, das die Gießerei verlässt, von höchstmöglicher Qualität ist.


In Wahrheit hat sich der Produktionsprozess seit Enzo Ferraris Anfängen im Motorenbau nicht viel verändert. Massive Aluminiumbarren werden in zwei großen Schmelzöfen erhitzt; sobald sie flüssig sind, werden sie in Sand- oder Stahlgussformen gegossen, um Maschinenteile herzustellen. Das mag vielleicht einfach klingen, aber der Eindruck täuscht. 


Sehen Sie sich den gesamten Prozess an, vom Schmelzen der Legierung bis hin zu den endgültig gegossenen Komponenten

Erstens sind die Arbeiter der bloßen Hitze ausgesetzt. Die Schmelzöfen werden nur zweimal im Jahr zur Wartung abgeschaltet; an jedem anderen Arbeitstag im Jahr arbeiten sie bei einer durchschnittlichen Betriebstemperatur von über 700 °C, die ausreicht, um 2000 Kilogramm Legierung in flüssigem Zustand zu halten. Natürlich kühlt die Legierung sofort wieder ab, sobald sie in die Gießkellen umgefüllt wird, sodass schnell und präzise gearbeitet werden kann. 


Und dann ist da noch der Prozess der Formenherstellung. Heute werden die Sandformen maschinell hergestellt, aber es ist das raffinierte menschliche Können, das jedes Mal eine perfekte Produktion gewährleistet: Nach der Herstellung (bei der der Sand mit Schwefeldioxid gestrahlt wird, um ihn zu verfestigen) wird jede Form von einem Mechaniker bearbeitet, der Mängel behebt und Grate von Hand entfernt. Ein Fehler an dieser Stelle könnte später einen Bauteildefekt tief im Inneren des Motors bedeuten, daher ist die Aufmerksamkeit auf Details in dieser Phase entscheidend. 


Erst jetzt kann das Gießen beginnen. Der Sand wird nach einer alten Technik geflammt, damit die Legierung gleichmäßig und ohne Verzögerung über die Oberfläche und in die Form fließt, um nicht zu schnell abzukühlen. Dann wird die Legierung entweder aus einer Kelle oder direkt aus dem Ofen eingefüllt. 


Und selbst hier, in den letzten Phasen des Gießens, ist es die menschliche Erfahrung, die sicherstellt, dass der Prozess nach höchsten Qualitätsstandards durchgeführt wird. Die Arbeiter gießen die geschmolzene Legierung von Hand, kontrollieren die Temperaturen und nehmen gegebenenfalls Änderungen vor. Der endgültige Beweis dafür, dass letztlich die Menschen bei Ferrari seit 75 Jahren für Qualität bürgen, ganz gleich, wie gut die Technologie auch sein mag.