Leidenschaft

Ein grandioses Finale

Text: Ben Barry

Herausforderndes Wetter, bis zur letzten Minute fesselnde Meisterschaften und über 200 ganz besondere Ferraris, die auf einer der schönsten Rennstrecken der Welt gefahren und zur Schau gestellt wurden … all das machte die 18. Ausgabe der Finali Mondiali zu einem besonders unvergesslichen Erlebnis für 25.000 Fans, Gäste und Profis, die von 21. bis 26. Oktober zum Mugello International Circuit strömten.

Zum Finale des Corse Clienti-Rennkalenders stand für alle Anwesenden natürlich die Wettkampfaction im Mittelpunkt: So starteten im Laufe des Events mehr als hundert 296 Challenge-Autos auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke.

Weitere 90 Modelle aus dem Corse Clienti-Programm von Ferrari drehten außer Konkurrenz ihre Runden entlang des Rings. Am bemerkenswertesten ist vielleicht, dass das XX-Programm sein 20. Jubiläum mit einer Rekordzahl von 42 Fahrzeugen beging – darunter auch das allererste Exemplar des allerersten XX-Wagens, der FXX. Nach 16.000 ausschließlich auf der Rennstrecke zurückgelegten Kilometern wurde dieses Auto, das seit 2007 nicht mehr den Besitzer gewechselt hat, das ganze Wochenende lang mit viel Begeisterung genutzt.


[Von links] Das XX-Programm feierte sein 20-jähriges Bestehen; alle drei Le-Mans-siegreichen 499Ps und Besatzungen; F1-Autos von gestern und heute; Autogrammstunde mit WEC-Fahrern

Zu weiteren Tracksessions von Corse Clienti gehörten F1 Clienti mit einer Maschinerie, die vom 412 T2 aus dem Jahre 1985 – Jean Alesi saß damals am Steuer – bis zum SF70H von 2017, mit dem Sebastian Vettel dieses Jahr den Titel nur knapp verfehlt hat, reichte, außerdem Club Competizione GT und der unglaubliche Anblick von mehr als 30 Exemplaren des 499P Modificata, die die Fans mit temperamentvollen Runden auf der 5,245 km langen toskanischen Strecke begeisterten. Weitere 40 Ferraris wurden im Museumsbereich ausgestellt: Fans waren geladen, alles aus nächster Nähe zu betrachten, vom historischen 166 MM bis zu dem allerneuesten XX-Modell – dem FXX-K Evo.

Nachdem die Ferrari Challenge Europa und Nordamerika entschieden waren, erreichte die Spannung am Sonntag ihren Höhepunkt, als Fahrer aus beiden Serien gegeneinander antraten, um den Weltmeistertitel 2025 zu erringen.

Der Amerikaner Rey Acosta (The Collection) holte sich nach einer äußerst beeindruckenden Fahrt den Coppa Shell-Titel, während Jan Sandmann (Kessel Racing) den Sieg in der Coppa Shell Am feierte.

Das letzte Podium der Ferrari Challenge Trofeo Pirelli in diesem Jahr – mit Vincenzo Scarpetta [Mitte] als Weltmeister 2025

In der Trofeo Pirelli siegte der italienische Fahrer Vincenzo Scarpetta (Radicci Automobili): Er hatte sich zunächst unter extrem schwierigen Bedingungen von der Pole-Position aus einen starken Vorsprung erarbeitet, der jedoch in der Schlussphase des 30-minütigen Rennens durch ein Safety-Car zunichte gemacht wurde. Nachdem die grüne Flagge wieder gehisst war, hielt der darauffolgende Kampf mit dem hartnäckigen Felix Hirsiger die Zuschauer in Atem. Dabei blieb der 19-jährige Scarpetta gelassen und sicherte sich schließlich den Weltmeistertitel bei der Trofeo Pirelli.

Michael Verhagen (Ferrari Warszawa) zeigte unterdessen eine meisterhafte Leistung und belegte so bei der Trofeo Pirelli Am den ersten Platz.

Die einwöchigen Feierlichkeiten fanden ihren gebührenden Abschluss, als sich das Siegestrio von Le Mans – die 499P-Hypercars – an der Spitze eines Startfeldes mit F1-, GT3- und XX-Boliden aufstellte. Vor mit Ferrari-Mitarbeitern und Clubmitgliedern vollgestopften Tribünen und einem Feuerwerk in den Farben der italienischen Trikolore drehten die 499P-Fahrer im Dämmerlicht eine Reihe atemberaubender Schaurunden.

Kleiner Vorgeschmack: Nächstes Jahr wird die 19. Ausgabe der Finali Mondiali am Circuit de Barcelona-Catalunya von 17. bis 23. November 2026 ausgerichtet.