Das Spiel beginnt: Ferrari steigt bei eSports ein
Der Blick nach vorn liegt Ferrari im Blut. Daher war es ein logischer Schritt für den erfolgreichsten Konstrukteur der Formel 1, sich der Herausforderung der neuen „virtuellen“ F1-Meisterschaft mit Stil zu stellen. Mit dem Einstig in eSports möchte Ferrari die jüngere Generation von Gamern in ihrer Sprache ansprechen und für die Scuderia begeistern. Es ist eine einzigartige Gelegenheit. Mit dem neuen eSports-Team der Ferrari Driver Academy (FDA) können junge SimRacer jetzt ihren Traum leben – sie können als offizieller Fahrer für Ferrari antreten.
Das FDA Hublot Esports Team wurde 2019 gegründet, um an der offiziellen F1 Esports Pro Series teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine professionelle eSports-Rennserie der Formel 1. Die Topteams der F1 stellen ihre eigenen eSports-Abteilungen auf die Beine, inklusive ausgesuchter Fahrer, und die Rennen werden im offiziellen Formel-1-Videospiel ausgetragen. Die Ferrari Driver Academy gab zunächst ihre Teilnahme bekannt, später auch die Namen ihrer Rennfahrer: David Tonizza und Amos Laurito. Als Teil der Ferrari Driver Academy verfügen die SimRacer über dieselben Entwicklungsmöglichkeiten wie die Piloten in den echten Autos. Sie sind professionelle Rennfahrer, das heißt sie fahren und trainieren genauso wie ihre Kollegen in den echten Autos.
Die Dynamik zwischen den Piloten auf der echten Rennstrecke und den E-Sportlern ist besonders interessant. Die Gamer bekommen eine Menge Tipps zur Fahrzeugeinrichtung von den Rennfahrern auf der echten Strecke. Deren Erfahrungen und Eindrücke können den E-Sportlern dabei helfen, eine andere Einstellung zu verinnerlichen. Die erstklassigen Fähigkeiten der Gamer in der virtuellen Welt können im Gegenzug den Fahrern in den echten Autos dabei helfen, mehr aus ihrem Simulator-Training herauszuholen.
Und die virtuellen Etappen gleichen den echten bis ins Detail: Die Gamer kämpfen auf denselben Rennstrecken um den Sieg, planen Boxenstopps, müssen auf die Reifenabnutzung achten und werden sogar mit Strafen belegt. Tatsächlich sah es so aus, als könnte Tonizza, der zu Beginn des vorletzten Rennens an der Spitze der Meisterschaft stand, den Titel aufgrund einer Strafe verpassen. In Austin erhielt Tonizza 3 Sekunden Zeitstrafe, weil er die Streckenbegrenzung missachtet hatte, was bedeutete, dass er von Position 3 auf Position 6 abrutschte. Sein Rivale von Red Bull, Frederick Rasmussen, ging als vorläufig Führender der Meisterschaft ins Finale.
Tonizza musste in Interlagos, dem Austragungsort des Großen Preises von Brasilien, sein Bestes geben, und er enttäuschte nicht. Er sicherte sich eine fantastische Pole Position, startete aber nicht optimal und wurde von Bereznay von Alfa Romeo überholt. Tonizza wusste, dass er sich einzig und allein auf Rasmussen konzentrieren musste. Im Bewusstsein, dass die Meisterschaftsführung sicher verwaltet werden musste, fuhr er gegen Ende des Rennens einen eher vorsichtigen Reifen und vermied riskante Manöver. Bereznay ging als erster über die Ziellinie, aber das spielte für Tonizza keine Rolle: Er war der neue Weltmeister der F1 Esport Series.
Es war eine herausragende Leistung des Nachwuchsfahrers, der zum ersten Mal für das FDA Hublot Esports Team an der Meisterschaft teilnahm. Der 17-jährige Italiener mit dem Spitznamen „Tonzilla“ hat einen neuen Rekord in der Welt des Motorsports aufgestellt. Nicht einmal der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton kann es in dieser Hinsicht mit Tonizza aufnehmen: Er gewann seinen ersten Meistertitel erst in seiner zweiten Formel-1-Saison.
David Tonizza ist ein echter Champion: „Es war nicht leicht, ab dem ersten Rennen der Saison an der Spitze zu stehen und dann plötzlich, ein Rennen vor Schluss, weiter hinten zu liegen. In dieser Situation durfte ich mir keine Emotionen erlauben. Zum Glück gelang es mir, die Fassung zurückzugewinnen. Ich möchte mich bei allen bedanken, besonders beim FDA Hublot Esports Team für die fantastische Arbeit und unseren gemeinsamen Erfolg dieses Jahr. Ich bin sehr glücklich.“ Nach dieser großartigen Leistung ist das Team bereit für die Herausforderungen von 2020: Im kommenden Jahr soll ab dem Frühjahr ein weltweiter Ferrari-Wettbewerb mit tollen Rennstrecken veranstaltet werden, das mit einem offenen Online-Qualifikationstraining beginn