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Wie der Ferrari FDE+ dem F8 Tributo noch mehr Nervenkitzel verleiht

08 gennaio 2020

Richard Aucock

Für den F8 Tributo wurde der Ferrari Dynamic Enhancer weiter optimiert. Wir erklären, warum das den V8-Sportwagen noch spannender macht


Der F8 Tributo ist die jüngste Generation des V8-Sportwagens von Ferrari. Sein Stammbaum geht bis auf den 308 GTB von 1975 zurück, Ferraris ersten Zweisitzer mit V8-Mittelmotor. Auf diesem Erbe baut der F8 Tributo auf und setzt einmal mehr neue Maßstäbe. Zwar ist der F8 Tributo in erster Linie eine Hommage an den mehrfach preisgekrönten V8-Motor von Ferrari, doch auch im Bereich der Fahrgestelldynamik leisten die Ingenieure in Maranello Pionierarbeit.

2013 wurde beim 458 Speciale die erste Generation des Side Slip Angle Control-Systems (SSC) eingeführt. Dabei handelt es sich um ein elektronisches System zur Steuerung der Fahrzeugdynamik, das mittels des elektronischen Differentials E-Diff und der Traktionskontrolle F1-Trac Wendigkeit und Stabilität perfekt ausbalanciert – so geht das Driften mit dem Ferrari noch leichter. Wie der V8-Motor wurde auch das SSC kontinuierlich weiterentwickelt.

Beim 488 GTB von 2015 wurde ein magnetorheologisches Dämpfungssystem (SCM) integriert. Die Entwicklung ging weiter, und 2018 präsentierte Ferrari mit dem 488 Pista die 6. Generation des Side Slip Angle Control-Systems (SSC6), das mit einer technologischen Weltneuheit aufwarten konnte: dem Ferrari Driving Enhancer, kurz FDE. Für den F8 Tributo von 2019 wurde diese Technologie weiter verfeinert und mündete in SSC6.1, zu dem der FDE+ gehört. Wir haben mit Fahrgestell-Ingenieur Stefano Varisco gesprochen, um zu erfahren, was diese Weiterentwicklung für die glücklichen F8 Tributo-Fahrer bedeutet.

Mit dem FDE wird der Bremsdruck auf die einzelnen Bremssättel in der Kurve individuell gesteuert. „Dadurch lässt sich das Auto leichter kontrollieren, wenn es in Lenksituationen am Limit übersteuert“, erläutert Varisco. Der FDE ist nur in Kurven aktiv und nie in Bremssituationen. Beim 488 Pista beschränkte sich die Funktionalität des FDE auf die CT-OFF-Einstellung am Manettino. Dort wird die Traktionskontrolle ausgeschaltet; Varisco beschreibt dies als die Einstellung „für mehr Fahrspaß“ für sehr erfahrene Piloten. Beim F8 Tributo wird die Funktionalität des FDE+ auf die RACE-Einstellung ausgeweitet, was den Fahrern zusätzliche Sicherheit durch die elektronische Stabilitätsunterstützung bietet – allerdings nur in Extremsituationen.

„Die CT-OFF-Einstellung bietet maximales Übersteuern und den meisten Nervenkitzel. Die RACE-Einstellung bietet jedoch die beste Leistung und Rundenzeit. Das Auto rutscht nicht und die Fahrer können so leichter die schnellsten und konsistentesten Rundenzeiten erreichen.“ Das verfeinerte FDE+-System, so Varisco, ermöglicht es den Fahrern, früher aufs Gaspedal zu treten und in Kurven früher mehr Gas zu geben. Dadurch beginnt der F8 Tributo früher mit der Beschleunigung und schafft kürzere Zeiten.

Der FDE+ greift in Kurven früher ein und arbeitet so geschmeidiger und linearer, was dem Fahrer mehr Selbstvertrauen verleiht. Der FDE+ muss keine Bremskraftspitzen einsetzen, um das Fahrzeug auf seiner Bahn zu halten; das integrierte System funktioniert ruhiger und natürlicher und die eingesetzten Kräfte sind um einiges geringer. Dies, betont Varisco, ist das Ergebnis der unermüdlichen Weiterentwicklung und der Innovationskraft von Ferrari – es dauerte Jahre, den FDE+ zu perfektionieren, weil der Fahrer sich großartig fühlen sollte, ohne dass die elektronische Unterstützung durch das Auto offensichtlich erkennbar wäre.

Das FDE+-System als Teil des verfeinerten SSC6.1- Systems bringt mehr Nervenkitzel in das Fahren mit dem F8 Tributo auf der Rennstrecke. Es sowohl im RACE-Modus als auch im CT-OFF-Modus einsetzen zu können, ermöglicht es noch mehr Fahrern, diesen Kick zu erleben – und das beste Kompliment, dass Sie Stefano Varisco machen können, ist, dass Sie überhaupt nicht bemerken, dass das Produkt seiner harten Arbeit funktioniert …

08 gennaio, 2020