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Entwicklung des 296 GT3

Der V6-Motor des Cavallino Rampante feiert sein Comeback bei GT-Rennen
Text: Luca Giraldi
Filmeditor: Oliver McIntyre

Die Zukunft von Ferrari in der Welt der GT-Rennen nimmt Gestalt an und entwickelt sich rund um den 296 GTB, der neu gestaltet wurde, um den Anforderungen der Rennstrecken- und Leistungsspezifikationen von Competizioni GT gerecht zu werden.


Der neue 296 GT3 ist der Erbe des 488 GT3, der in seiner Standard- und Evo-Konfiguration seit seinem ersten Rennen 107 Titel mit 429 Siegen bei 770 Starts gesammelt hat. Ein außergewöhnliches Ergebnis, das seinen Status als erfolgreichster Renn-Ferrari aller Zeiten bestätigt. 


Von der Skizze zur Realität: Sehen Sie zu, wie das Team von Centro Stile den 296 GT3 zum Leben erweckt

Für die Designer und Ingenieure von Ferrari Competizioni GT ist der Vergleich mit dem 488 GT3 und seiner Siegerliste nicht nur eine Leistung, die es zu übertreffen gilt. Er stellt auch eine unerschöpfliche Fülle von Erfahrungen und technischen Lösungen dar, die als Inspirationsquelle für die Suche nach neuen Formen fungieren könnten. Eine Aufgabe, wo Linien, Volumen und Oberflächen das Ergebnis einer perfekten Synthese von Leistung und ästhetischen Anforderungen sind. Denn ein Ferrari muss immer erkennbar sein, sowohl auf der Straße als auch auf den prestigeträchtigsten Rennstrecken der Welt.

Wie der 250 LM von gestern ist der neue 296 GT3 für den GT-Wettbewerb gedacht, sowie für diejenigen, die am Wochenende Rennspaß haben möchten

Aus diesem Grund hat das Design des Autos – mit Ausnahme verschiedener aerodynamischer Verbesserungen, die ausschließlich für die Rennstreckenversion erhältlich sind – seine Verbindung zum Serienmodell beibehalten, das in seiner Entwicklungsphase stark auf Autos wie den 250 LM von 1963, die perfekte Verbindung aus Einfachheit und Funktionalität, Bezug genommen hat.  

Aus den frühen Skizzen geht hervor, dass die markanten Stilelemente des 296 GTB beibehalten wurden.  Leistungs- und Stilelemente harmonieren perfekt und unterstreichen die Verschmelzung von Technik und Ästhetik – Markenzeichen eines jeden Ferrari.  


An allen Bereichen des Fahrzeugs wurden Analysen der Luftströmungsverhältnisse mithilfe von numerischer Strömungsmechanik im Ferrari-Windkanal durchgeführt. Ziel war es, ein aerodynamisches Setup zu gewährleisten, das einen optimalen Luftwiderstandsbeiwert und Abtrieb garantiert und so das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessert.


Ein exklusiver Blick auf einige der Skizzen des zukünftigen Langstrecken-Rennwagens des springenden Pferdes – des 296 GT3

Der 296 GT3 – der bereits in der Oreca-Produktionsstätte in Signes, Frankreich, montiert wird – bedeutet die Rückkehr eines Ferrari mit 6-Zylinder-Motor. Aufgrund technischer Vorschriften wird dieses Modell jedoch nicht den elektrischen Antriebsstrang wie beim straßengängigen 296 GTB aufweisen.


Der erste Ferrari, der einen V6 einführte (damals mit einem 1500-cm3-Motor in der 65°-Konfiguration), war der Rennwagen Dino 156 F2 von 1957.  Im darauffolgenden Jahr präsentierte Maranello zwei weitere V6-Versionen mit größerem Hubraum bei einigen Sportprototyp-Fahrzeugen mit Frontmotor wie dem 196 S und dem 246 F1, dem F1-Rennwagen, der Mike Hawthorn 1958 zum Fahrersieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft führte.


Der 296 GT3 ersetzt den 488 GT3, den erfolgreichsten Renn-Ferrari aller Zeiten

Der erste Ferrari, der einen V6 mit Heckmittelmotor nutzte, war der 246 SP von 1961. Der unter anderem die Targa Florio in jenem und im darauffolgenden Jahr gewann.  Ebenfalls 1961 schnappte sich Ferrari seinen ersten Konstrukteurstitel in der Formel 1 mit dem 156 F1, der einen V6-Motor mit einer 120°-V-Konfiguration aufwies.  


Turbolader innerhalb des ‚V‘ des Motors wurden 1981 von Ferrari zum ersten Mal beim 126 CK und dann beim 126 C2 von 1982 installiert - dem ersten Wagen mit Turbolader, der den Konstrukteurstitel in der Formel 1 gewann, gefolgt vom Erfolg des 126 C3 im Jahr 1983. Als Jüngster einer Reihe von würdigen Vorgängern muss sich der Ferrari 296 GT3 ranhalten. Die Entwicklung für die Rennstrecke wird in diesem Jahr beginnen, das Renndebüt des Autos wird 2023 erwartet.