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Leidenschaft

Ein würdiger Tribut

Die diesjährige Ausgabe des Ferrari Tribute 1000 Miglia, einer 1000-Meilen-Tour quer durch Italien, hat eine Rekordzahl von Modellen aus dem Rennstall des Cavallino Rampante angelockt
Text – Ben Pulman
Insgesamt 112 angemeldete Teams waren bei der Veranstaltung dabei, die wie immer vor der nachgestellten Mille Miglia über die Bühne ging.
Die nachgestellte Mille Miglia – und das Ferrari Tribute 1000 Miglia – sind eine Hommage an das Ereignis, das zwischen 1927 und 1957 ausgetragen wurde und den Titel ‚das schönste Rennen der Welt‘ bekommen hatte. Ferrari trat erstmals 1948 an, nur ein Jahr, nachdem das erste Auto der Marke vom Band gerollt war – und gewann. Und holte sich noch sechs weitere Siege, bis das Rennen verboten wurde, als die Geschwindigkeiten zu hoch für die öffentliche Straße wurden.

Nichtsdestotrotz übt die Idee der Mille Miglia mit ihrer Kombination aus großartigen Straßen durch die atemberaubendsten Landschaften Norditaliens nach wie vor eine große Faszination aus – und genau das macht den Reiz des Ferrari Tribute 1000 Miglia aus. Während die nachgestellte Veranstaltung nur Oldtimer-Rennwagen offensteht, sind bei Ferrari alle straßentauglichen Modelle des Cavallino Rampante willkommen. Die diesjährige Rekordbeteiligung bot eine bunte Mischung, von einem 250 GT Berlinetta Lusso von 1963 über Fahrzeuge in limitierter Auflage wie F40 und F50 bis hin zu zeitgenössischen Modellen wie Roma und SF90 Stradale.
Die Veranstaltung begann am 16. Juni in der wunderschönen Kulisse der Piazza Cappelletti in der Stadt Desenzano am Gardasee. Nach einer Einweisung durch den Rennleiter im historischen Teatro Alberti, das 1815 eingeweiht wurde, machten sich die Fahrer und Beifahrer auf die erste Etappe ihrer Tour.

Die Autos fuhren durch Cremona – berühmt für seinen Geigen- und Bratschenbau im 16. bis 18. Jahrhundert – und Parma, Heimat von Parmesan und Parmaschinken. Der Cisa Pass bescherte ihnen eine spektakuläre Fahrt, bevor es weiter nach Pisa mit seinem berühmten Turm ging, während sie am Abend im Badeort Marina di Pisa speisten.

An dieser Stelle wird der Wettbewerbscharakter – und die Zielgenauigkeit – der Teilnehmer deutlich. Wie immer, geht es beim Tribute nicht um Geschwindigkeit. Vielmehr ist es ein Gleichmäßigkeitsrennen, bei dem jeder Streckenabschnitt in einer bestimmten Zeit mit einer bestimmten Durchschnittsgeschwindigkeit absolviert werden muss. Am Ende des ersten Tages reihte sich das führende halbe Dutzend Autos innerhalb von weniger als einer Sekunde ein, und die ersten 100 der 112 Autos innerhalb von fünf Sekunden.
Tag zwei führte die Teams des Ferrari Tribute 1000 Miglia weiter südlich entlang der Küste zum historischen Fischerdorf Castiglione Della Pescala und zum Beginn der Pinienwälder, die bis zum Mittagsstopp in der Stadt Grosseto ihre Begleiter waren. Dann ging es nach Viterbo – Sitz der Päpste zwischen 1257 und 1281 – und weiter nach Rom.

Weiter südlich führte das Ferrari Tribute 1000 Miglia nicht, aber 2021 gab es eine Änderung: der Streckenverlauf wurde umgedreht. Zum ersten Mal kamen die Autos aus der Toskana in Rom an, um dann über Modena wieder nach Norden zu fahren – und griffen damit die gegen den Uhrzeigersinn verlaufende Route vieler Ausgaben der ursprünglichen Mille Miglia wieder auf.
Der Start der zweiten Hälfte des Ferrari Tribute 1000 Miglia unterstrich die Authentizität der Veranstaltung. Ab 4 Uhr morgens wurde das Frühstück serviert und um 5.35 Uhr fuhr das erste Auto los. Diese Etappe führte über die Hügel von Orvieto und Cortona, das Mittagessen fand in Montevarchi, direkt am Rande des berühmten Chianti-Gebiets, statt. Die Nachmittagsroute führte über die fabelhaften Pässe Futa und Raticosa.

Dann ging es weiter nach Bologna und Modena. Hier wartete auf die Fahrer der 112 Autos ein besonderer Abstecher durch das Museo Enzo Ferrari (MEF), bevor sie in der Accademia Militare zu Abend aßen. Diese Militäruniversität im historischen Stadtzentrum war die erste ihrer Art, als sie im Jahr 1678 eröffnet wurde.

Die neue Route für 2021 führte die 112 Autos erstmals über drei Bergpässe: Cisa am ersten Tag, sowie Futa und Raticosa am dritten Tag der Veranstaltung

Der vierte und letzte Tag führte durch Mantua, berühmt als die Heimatstadt, aus der Romeo in Shakespeares tragischer Liebesgeschichte verbannt wurde. Verona, der Schauplatz von ‚Romeo und Julia‘, kam als nächstes an die Reihe, dann der Gardasee, bevor die Mille Miglia in Brescia endete – so wie immer.

Die offizielle Siegerehrung fand im Museo Mille Miglia statt, und hier wurden Alberto Ghelfi, Giordano Mozzi und ihr Ferrari 488 Pista mit der Nummer #584 zum Sieger erklärt – mit einem knappen Vorsprung von 4,737 Sekunden. Es folgte der 488 GTB mit der Nummer #551 von Fabio Vergamini und Anna Maria Fabrizi, und nur 0,677 Sekunden zurück lag der Testarossa mit der Nummer #508 von Roberto Cerutti und Ruggero Zobbio. Der Rest des Feldes lag ebenso eng beieinander. 92 Autos kamen allesamt innerhalb einer Minute nach den Siegern ins Ziel.

Mit dem Ende der Veranstaltung gratulieren wir allen Teilnehmern, die den Spirit der Mille Miglia gelebt und geatmet haben, und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe des Ferrari Tribute 1000 Miglia.

Das Team von Alberto Ghelfi und Giordano Mozzi, zusammen mit ihrem Ferrari 488 Pista mit der Nummer #584, wurden zu den Gewinnern der 2021 Ausgabe des Ferrari Tribute 1000 Miglia erklärt