Neun Jahre nachdem die Produktion des letzten offenen Wagens (der 365 GTS4) des Hauses Ferrari eingestellt wurde, präsentierte das springende Pferd einen 2+2 Spider. Dank der Kunst der Ingenieure gelang es Pininfarina dem Stoffverdeck des Wagens die gleiche Form wie dem Coupé zu verpassen. Das Dach wurde nach hinten erweitert, um auch die Streben zu umschließen. Pininfarinas cleverer Mechanismus ermöglichte es, das Verdeck fein säuberlich hinter den Sitzen zu verstauen.
Eine Cabriolet-Version des Mondial Quattrovalvole wurde Pressevertretern zum ersten Mal in der Militärakademie in Modena im September 1983 im Rahmen einer von Enzo Ferrari organisierten Konferenz vorgestellt. Das Modell feierte schließlich sein Debüt auf dem Automobilsalon in Brüssel im folgenden Januar. Dieses Modell war speziell für das milde Klima der amerikanischen Westküste geplant. Dort wurden auch die ersten Exemplare des Mondial Cabriolets verkauft, bevor die europäische Version ernsthaft in Angriff genommen wurde. Das manuell zu bedienende Verdeck – das in geschlossenem Zustand die Form des Coupés einschließlich der Heckstreben nachahmte – war eine relativ komplexe Angelegenheit. Ein wahrer Triumph der Ästhetik.
Doch beim Zusammenfalten des Verdecks musste große Sorgfalt angewendet werden, um es nicht zu beschädigen.
Da der Wagen keinen Überrollbügel besaß wurde das Rohrchassis verstärkt, wozu die Aluminium-Karosserieteile verschweißt wurden, womit die strukturelle Steifheit eines Wagens garantiert wurde, der eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h erreichen konnte.
Wie der Mondial Quattrovalvole so hatte auch das Mondial Cabriolet die bekannte Keilform dieser Modellreihe angenommen, wobei der Kühlergrill nahe an der Frontstoßstange lag. Abgesehen vom Faltverdeck entsprach die Form der des geschlossenen Modells, einschließlich der Kunststoffstoßstangen vorne und hinten, den großen, trapezförmigen Lufteinlässen für den Motorraum, auf beiden Radkästen hinter den Türen, und gepaarte runde Rücklichter, mit der Mondial Cabriolet Plakette auf der Heckkante. Der Wagen verfügte über die gleiche erweiterte Mittelkonsole mit den Lüftungssteuerungselementen und dem Radio vor dem Schaltknüppel, wie das Coupé. Auch die Türverkleidung und das Lenkrad waren zu denen der Coupé-Version identisch.
Die Rücksitze des Cabriolets lagen näher beieinander als im Coupé, nicht zuletzt, da hinter ihnen das Verdeck verstaut werden musste und die Kopfstützen entfielen beim Mondial Cabriolet. Das Verdeck gab es mit einer seiner Farbe entsprechenden Abdeckung wenn es geöffnet war. Eine Lederabdeckung stand hingegen als Sonderausstattung zur Verfügung.
Die Mondial Cabriolet Modelle für den europäischen Markt hatten ein Rohrchassis mit der werksinternen Bezeichnung F 108 BS 100 mit einem angeschraubten Hilfsrahmen, so dass das gesamte Triebwerk, das Getriebe und die Hinterradaufhängung, für eine einfache Instandhaltung, vollständig abgenommen werden konnten.
Jeweils vier Ventile für die insgesamt acht Zylinder des Triebwerks im Mondial Cabriolet: dabei handelte es sich um den gleichen Aufbau wie im Mondial Quattrovalvole Modell: Bosch K Jetronic Einspritzanlage und elektronische Marelli MED 803A Digiplex Zündanlage. Die Leistung wurde mit 235 PS für die europäischen Märkte und mit 230 PS für den US-Markt angegeben: 90 Grad, zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe, 2.926ccm, Bohrung und Hub vom 81 und 71 Millimeter mit Trockensumpfschmierung und der werksinternen Bezeichnung F 105 AS 000 für die europäischen Wagen.
Wie auch die zu diesem Zeitpunkt aktuellen 2-Sitzer Modelle so war auch der Mondial Quattrovalvole links- und rechtsgesteuert sowie in verschiedenen Weltmarktausführungen erhältlich. Das Mondial Cabriolet wurde vor der Fahrgestellnummer 75.000 gefertigt, von wo ab man gerade und ungerade Nummern für die Fahrgestelle verwendete. Alle Wagen dieser Serie tragen deshalb ungerade Fahrgestellnummern. Die Produktion lief von 1983 bis 1985. Es wurden insgesamt 629 Exemplare, mit den Fahrgestellnummern 47247 bis 59163, gefertigt.